Humor und Geduld sind zwei Kamele, mit denen du durch jede Wüste kommst (Arabisches Sprichwort)

Ihr müsst unbedingt in die Wüste! sagte Mama. Hm, wo ich doch jede Fernsehsendung schneller umschalte, als ich Wüste sagen kann, falls diese unerbittlich monotone Landschaft im Fernsehen erscheint. Und als Kind fand man mich auf Schaukel und Rutsche, aber nicht im Sandkasten. Mama blieb unerbittlich und bezahlte uns sogar diesen 2-tägigen Ausflug Richtung Sahara.🐪🌴 Zugegeben, er klang wirklich begeistert, der Herr an der Hotelrezeption als er von diesem Ausflug in den Süden Tunesiens schwärmte. Viermal habe er ihn schon mitgemacht, diesen Ausflug und er stimmt mit Mama überein: Wir müssen in die Wüste!  Wir entscheiden uns für Freitag, was bedeutet … ihr wisst es … Pinkfriday im Sand!🙄 Oder so. Denn es gibt in Tunesien Sand-, Stein- und Salzwüste. 

Freitag soll es also losgehen, morgens in der Früh. Wir packen unsere Rucksäcke am Abend zuvor und in der Nacht träume ich, vom reiten auf einem Kamel, einer Oase entgegen. Ein orientalischer Traum von Festmahl erwartet mich dort.😊 

Der Weckton meines Handys holt mich gerade im schönsten Moment, nämlich des Ankommens, aus meinem Traum. Wüste ich komme!

But first coffee.☺️ Zum Glück gibt es den in ziemlich starker Form, schon ab 6 Uhr in unserem Hotelrestaurant.  Der Bus sammelt uns dann direkt vor dem Hotel ein. Neu, modern, klimatisiert, einfach perfekt.  

In Tunesien bietet die Sahara besonders schöne Landschaften. Die Erg oder Sandwüste überlässt dem Wind die Architektur ihrer Hügel, Täler, Kämme und Fältchen. Von weit weg signalisieren Palmen Wasserstellen, die zur Zeit der Nomaden Rastplätze waren und für die Besucher von heute ein Treffpunkt ist.
Die von einem feinen hellen Mantel bedeckte Landschaft der Region um Douz bietet den wohl sanftesten Zugang zur Wüste. Leicht gewellte Dünen und grazile Palmen säumen die immer wieder vom Sand verwehten Straßen. Die unendliche Weite der Wüste ist da, zum Greifen nah. 
Irgendwie klingt das doch schon cool, oder?! Hey Wüste ich komme.😊
 
 
 
AAAAber zuerst ein Stopp in El Jem, der Stadt, die für ihr römisches Amphitheater bekannt ist. Im Jahr 1976 wurde es in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Heute wird das Kolosseum für Konzerte und Aufführungen benutzt.
Die Ruine des zwischen 230 und 240 n. Chr. erbaute Kolosseum von El Jem ist eine deutliche Spur der Anwesenheit der Römer. Das fast 30 Meter hohe Kolosseum stand in Thysdrus, einer wohlhabendsten Städten des römischen Afrikas, und konnte mehr als 20 000 Zuschauer aufnehmen. Es ist eines der letzten, von den Römern gebauten Amphitheatern und eines der wenigen, in welchem die Höhle der Löwen noch heute zu sehen ist. (Quelle:easyVoyage.de)

Beeindruckend und so idyllisch. Wenn ich mir überlege, was dagegen in Rom los ist!

 

Weiter geht es quer durch Tunesien, die Fahrt wird bis zum nächsten Ziel, die Steinwüste von Matmata, gute 3 Stunden dauern, erklärt unser Reiseleiter. 

Es erheben sich ganz unerwartet ockerfarbene, kahle Berge, die bis zu 700 Meter Höhe erreichen. Wir befinden uns im Dahar-Gebirge, einem Kalksteinmassiv in Südtunesien. Kegelförmige Hügel werden von engen Schluchten, in denen Öl- und Feigenbäume, Gerste und einige wenige Palmen wachsen, tief durchtrennt. Eine arbeitsame Bevölkerung lebt in den Dörfern, die man mit ungeübten Auge nicht von den Kratern unterscheiden kann, in denen sich aber die Behausungen verbergen und die eine wahre Mondlandschaft bilden. Diese unsichtbaren Dörfer setzen sich aus mehreren troglodytischen Behausungen unter der Erde zusammen. Eine Erde, die dem Mondboden gleicht, übersät mit riesigen Kratern


Leckeres Mittagessen im Diar Matmata

Wir werden das gleichnamige Höhlendorf der Berber besuchen. Die Bewohner leben jetzt in der Ebene in Neu Matmata in Häusern. Aber damit wir einen Eindruck bekommen, zeigen sie, wie sie hier gelebt haben. Übrigens hatten sie schon früher Wasser und Strom in den Bergen. Ein leckeres Mittagessen gab es im Diar Matmata Hotel.

Im alten Matmata Berberdorf


Etwa die Hälfte der ursprünglich 700 Räume und Wohnungen in und um Matmata sind heute noch bewohnt. Insgesamt leben in der Region etwa 5000 Menschen in den Erdhäusern. Der neue Ort - Nouvelle Matmata - der etwa 15 Kiliometer von Matmata entfernt ist, wird aber mittlerweile von vielen Matmati-Berbern als neuer Wohnort angenommen und wächst ständig. 


kleine Pause in Tamazaret für Tee mit Mandeln

Es geht weiter nach Douz, einer Oasenstadt im Süden, auch Tor zur Wüste genannt. Dort warten Dromedare auf uns - und die Sahara.😃 Auf die Kamele! Okay Kutsche für mich, denn ich bin beim ersten Stop in El Jem auf dem Parkplatz gestolpert und ziemlich böse gestürzt. Meine rechte Hand war dick und blau und offen, das Knie, die Rippen, alles geprellt. Schnell einiges an Schmerzmitteln eingeworfen, Wunddesinfektion und Pflaster drauf. Maren, ich musste so an Dich denken! Klar, dass ich das irgendwann nachholen muss.  Der Göga sagt das auch immer wieder, wie schön es dort oben war.😊 Aber ich habe den Ausflug dennoch sehr genossen. Wenn auch das Pferd anfangs (ich habe Angst vor Pferden) immer Anstalten machte, mit der Kutsche durchzugehen.😧 Erstmal gestartet war es einfach nur traumhaft. 

Wieder zurück hat man mir wohl angesehen, wie gern ich die Kamele Dromedare habe und ich durfte sie "knuddeln"💗

 






Ich kann kaum in Worte fassen, wie schön es in der Wüste ist. Tatsächlich hätte ich hier noch Stunden verbringen können, ohne dass es mir langweilig würde.
Aber es wurde dunkel, seeehr dunkel und es wurde Zeit zur Übernachtung im Hotel Sahara Douz einzuchecken.

Im Hotel Sahara Douz fühlten wir uns sehr willkommen
Ein wunderschöner Tag ging zu Ende. Im Hotel gab es die Möglichkeit in den Pool zu hüpfen (die ganze Nacht möglich), aber wir haben uns einfach eine Weile im Dunkeln an den Pool gesetzt, bis das Abendbüffet eröffnet wurde. Dann ging es unter die Dusche und ab ins Bett, denn unsere Reise sollte um 5.30 Uhr schon weiter gehen. Um 4.15 Uhr ließ unser Reiseleiter den Weckruf starten, denn es gab vorher natürlich noch Frühstück.

Übrigens dieser 2-tägige Ausflug kostete mit dem TTS (Tunisian Travel Service) nur 120 Euro pro Person: Busfahrt 1080 Kilometer insgesamt, inklusive Übernachtung und Mahlzeiten für die beiden Tage. Eintritt El Jem, Kutschfahrt zur Feigenoase und Jeepwüstensafari. Zusätzlich zu zahlen waren nur die Getränke bei den Mahlzeiten und das Kamelreiten. Bei uns machte das 3 Euro für die Getränke, (eine Glasflasche lokales Bier und 1 Glasflasche Cola) und je 15 Euro fürs Kamelreiten. 


 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das war Weihnachten

Afternoon-Tea im Luxushotel

Hot Aperol und endlich Weihnachtsmarkt