Wer einen Esel treibt, bekommt auch dessen Wind zu riechen (arabisches Sprichwort)

Die Häuser von Sidi Bou Saïd, die arabische und andalusische Architektur vereinen und von strahlendem Weiß und blauen Türen sind und sich über die verwinkelten Gassen verteilten. Ein Ort in den Farben des Mittelmeeres, der seit 1915 als "kleines Paradies in Weiß und Blau" bezeichnet wird, ja den wollte ich gerne sehen. Allerdings liegt er sehr nahe an Tunis, welches von Sousse doch ein gutes Stück entfernt ist. Da bietet sich doch ein Tagesausflug an!

Wir fuhren Richtung Norden nach Tunis, der Hauptstadt von Tunesien und während der Fahrt hatten wir einen schönen Blick auf das Atlasgebirge. Inklusive einer kleinen Pause waren wir etwa zwei Stunden unterwegs. Ein wenig Stau gab es dann im Stadtverkehr. Übrigens stand Tunis im Jahr 2017 auf Platz 113 der Weltrangliste der lebenswertesten Städte und auf dem 1. Platz in Nordafrika
Direkt in der Innenstadt, in der Nähe des Französischen Tor, stiegen wir aus dem Bus, um die Medina (Altstadt 7. Jahrhundert) ein wenig zu erkunden. Unser Reiseleiter warnte uns, allzu wild umherzulaufen, denn in den Marktgassen der Altstadt kann man sich schnell verlaufen. Wir haben ziemlich aufgepasst und doch waren wir ab und zu ziemlich verwirrt, was den Weg anging.😊 Wir erstanden einen Ledergürtel für den Göga und zwei süße Kamele aus Plüsch für die Nichten Zuhause. Allzu lange hatten wir nicht Zeit, das ist bei einem Busausflug ja so, dass man immer einen Treffpunkt und eine Uhrzeit einhalten muss. Aber wir waren eh zurückhaltend, denn ich hatte doch ganz ordentlich Schmerzen von meinem Sturz von vor vier Tagen. Also war das für uns kein Problem, rechtzeitig zum Bus zu kommen. Auf ein junges Paar mussten wir allerdings 10 Minuten warten, sie hatten sich in der Zeit verschätzt.😊

 

Der nette Herr an unserer Hotelrezeption konnte uns ein zweites Mal einen schönen Ausflug organisieren. Vier Tage nach unserem Wüstenausflug ging es morgens erneut mit dem Tunisian Travel Service auf Tour.

 

Durch das Tor „Bab el Bhar”, was übersetzt „Tor des Meeres“ heißt, wechselt man zwischen der Altstadt und der modernen Stadt innerhalb der tunesischen Hauptstadt

 
Die Kathedrale St. Vincent de Paul ist Sitz der Erzdiözese von Tunis aus den Jahren 1893-1897


Die Medina, die Altstadt von Tunis



Alt und neu - Straßenbahn und U-Bahn, National Theater Tunis

Nun fuhren wir 10 Kilometer auf dem Stadtdamm über den See von Tunis zur Hafenstadt La Goulette, um dort lecker zu Mittag zu essen.  

Karthago ist heute eine Weltkulturerbestätte der UNESCO und gilt als historisches Highlight in Tunesien.  Karthago liegt direkt am Mittelmeer und war damals die bedeutendste römische Metropole Nordafrikas und bedeutendste Handelsmacht des MittelmeerraumesDer erste Stopp galt dem antiken Kriegshafen

aktive Grabungen nach punischen Überresten

Antonius-Pius-Therme aus dem Jahr 162 nach Christus. Sie zählte zu den größten und luxuriösesten Wellnesstempeln des römischen Reiches außerhalb Roms.


Es war herrlich dort, sehr beeindruckend und gar nicht viel los! Wenn ich da an Rom denke...

 Zum Abschluss stand der Besuch des blau weißen Dorfes Sidi Bou Saïd auf dem Plan. Juhu. Ihr merkt auch hier ein Highlight jagt das andere. Ich war schon sehr gespannt auf das "schönste Dorf" Tunesiens, auch Künstlerdorf genannt. Künstler wie August Macke und Paul Klee besuchten es während ihrer Tunesienreise im Jahr 1914.
 
Kamel, Kamel, Kamel, Katze😊


Mitten im Dorf befindet sich das Dar el Annabi, der Familiensitz der Familie Annabi aus dem 18. Jahrhundert (in 5 Generationen) welches heute besichtigt werden kann. So bekommt man einen Einblick, wie man in Sidi Bou Saïd lebte. Das Haus kann  für Festlichkeiten gebucht werden und es ist seit 2017 Drehort der berühmten tunesischen (Ramadan)TV-Serie „Nsibti Laaziza“, was so viel bedeutet wie geliebte Schwiegermutter.😁 Die Serie wird in der Zeit des Ramadan ausgestrahlt, wenn die Familien der Dämmerung entgegenfiebern und gemeinsam vor dem Fernseher die Zeit bis zum gemeinsamen Fastenbrechen überbrücken. 

Wir besichtigen die Villa Dar el Annabi im typischen Baustil des Orts, der übrigens Denkmalgeschützt ist.


Die Aussicht von den Terrassen der Villa, 360 Grad in alle Richtungen herrlich


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